Reinhard Doubrawa
Reinhard Doubrawa‘s DIE GANZE WELT SAMMLUNG zeigt sich als von den Besucher:innen komplett umgehbare Einrauminstallation. Diese ist als dreidimensionales Echo einer der Hauptideen des 18. Jahrhunderts zu verstehen, das aufs engste verbunden ist mit der Geschichte der Kunst und der Museen – es geht um das Universallexikon. Dieses hatte den Anspruch, alles bekannte Wissen aus sämtlichen Fachgebieten in einem Buch zu vereinen. Mit dem Titel DIE GANZE WELT SAMMLUNG gibt uns der Künstler zunächst ein etwas vollmundiges Versprechen, das er unmöglich einhalten kann. Denn wie kann ein Künstler – so die berechtigte Frage – die Ganze Welt abbilden?
Betrachtet man die Fülle an Objekten in den Regalen jedoch genauer, so drängt sich die Vermutung auf, dass Reinhard Doubrawa sein Versprechen einlöst. Denn er ist tatsächlich in der Lage eine beeindruckende Fülle an möglichen Welten abzubilden, sobald die Betrachter:innen ihren eigenen Assoziationen freien Lauf lassen. Aus Begriffen macht der Künstler Objekte, die als Sprachbilder rückübersetzt werden können und einen Referenzraum öffnen, der viel mehr an Inhalten bereithält, als zunächst gedacht.